Jetzt bin ich schon mehr als einen ganzen
Monat hier in Talca und endlich melde ich mich wieder!
Ich muss wirklich sagen, dass ich in den
letzten Wochen sehr faul war. Wir genießen unseren Urlaub sehr und entspannen
steht da wirklich an erster Stelle ;-)
Aber natürlich haben wir auch noch andere
Dinge gemacht. Also ein "typischer" Tagesablauf sieht ungefähr so
aus:
- ausschlafen bis 11h oder länger und das jeden Tag!
- danach gibt es Frühstück, ganz entspannt und meistens länger als eine
Stunde
- ich helfe den Tisch abräumen und sauge dann einmal durchs Haus,
währenddessen macht Vanessa die Wäsche und Francisca putzt Küche und Bäder
(zugegeben, in Deutschland habe ich nicht sehr viel im Haushalt geholfen,
doch hier in Chile gehört staubsaugen, Tischabräumen und -decken, spülen
oder abtrocknen schon für mich jeden Tag dazu)
- dann wird geduscht
- Mittagessen, meist auch lange und entspannt
- danach gucken wir meistens einen Film zusammen und warten, dass es
draußen etwas abkühlt.
- Gegen Nachmittag unternehmen wir dann etwas, gehen ins Zentrum zum
Einkaufen, ins Schwimmbad oder besuchen Verwandte und Freunde
- dann nehmen wir "once" ein, entweder zu Hause oder bei Freunden und Verwandten
- den restlichen Abend spielen wir mit der xbox, gucken Filme, unterhalten uns oder gehen ein bisschen raus spazieren
Ich zähl hier mal ein paar Urlaubserlebnisse und Highlights auf:
Cerro de la Virgin (Hügel der Jungfrau)
In Talca gibt es keinen Tourismus, doch wenn es so etwas wie eine
Sehenswürdigkeit gibt, dann den "Cerro de la Virgin" (Hügel der
Jungfrau). Talca liegt in einem Tal, umgeben von Bergen und Hügeln und auf
einem dieser Hügel sind Fernseh- und Sendemasten platziert. Direkt daneben
steht eine überdimensionale Statue der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind.
Wir sind zum ersten Mal am späten Abend auf den Hügel gefahren,
als es schon dunkel war. Von oben hatte man eine tolle Aussicht auf die Lichter
der Stadt und die Statue erschien sehr eindrucksvoll.
meine Gasteltern Vanessa und Gustavo mit einer müden Josefa |
Von der Hand der Jungfrau baumelt ein
riesiger Rosenkranz und am Sockel, auf dem die Statue steht, sind unendlich
viele Schilder, Kerzen, Blumen und kleine Rosenkränze angebracht, von Leuten,
die die Jungfrau besucht haben.
Ein paar Tage später bin ich dann mit
Jossefa Ignacia und Chalo, einem Freund von ihr, noch mal auf den Hügel
gegangen, allerdings bei Tag und zu Fuß! Das war ein weiter Weg und wir sind
schon früh morgens losgefahren. Zuerst haben wir eine "micro"
genommen, das ist eine Art Minibus, der immer eine festgelegte Route fährt. Um
eine "micro" anzuhalten, streckt man einfach seinen Arm aus am
Straßenrand, denn es gibt, anders als in Deutschland, keine Haltestellen. Eine
Fahrt mit der "micro" kostet immer umgerechnet ca. 75 Cent, mit einem
Schülerausweis sogar nur 25 Cent. Generell sind in Chile alle öffentlichen
Verkehrsmittel so günstig. Eine Taxifahrt zum Beispiel kostet ungefähr 1,50€.
Das kann von Stadt zu Stadt zwar variieren, doch man zahlt immer einen
festgelegten Preis und nicht nach Zeit, wie in Deutschland.
Die "micro" hat uns dann am Fuße
des Hügel rausgelassen und wir sind die kurvige Straße hoch gelaufen. Die Sonne
hat vom strahlendblauen Himmel geknallt, kein Wölkchen war zu sehen. Einen Bürgersteig gab es übrigens auch nicht, also sind wir auf oder neben der Straße hergegangen. Doch glücklicherweise herrschte an diesem Tag nicht viel Verkehr. Nach ca.
einer Dreiviertelstunde kamen wir oben an und haben uns ausgeruht und den Blick
auf Talca genossen.
ein Straßenschild auf dem Weg |
neben der Jungfrau stand auch dieses Kreuz. Und auf dem Sockel lagen wieder viele Blumen, Kerzen und Geschenke |
Mit Chalo vor der Statue |
mit Jossefa Ignacia |
Der Rückweg verging dann erstaunlicherweise
schneller als der Hinweg und ausgehungert kamen wir dann zum Mittagessen wieder
zu Hause bei tia Fran an.
Einkaufen
Hier in Talca ist einfach ALLES ganz anders als in
Puerto Natales! Zunächst einmal das Klima natürlich: hier ist es warm, die
Sonne scheint und es weht kein Wind. Die meisten Häuser sind moderner, es gibt
mehr Verkehr, mehr Autos, ein großes Zentrum, ein Casino, Kino, 2 Malls,...
scheinbar unendliche Einkaufsmöglichkeiten. Da es in Natales nur zwei kleine
Supermärkte gibt und dann noch kleine Kiosks fast an jeder Ecke,
"Almacen" genannt, war ich dann schon sehr beeindruckt, als wir in
Talca einkaufen gegangen sind. Hier wimmelt es praktisch von großen
Supermarktriesen und es scheint wirklich ALLES zu geben.
Vielleicht ist es ein bisschen komisch übers
Einkaufen und über chilenische Supermärkte zu schreiben... Aber ich machs trotzdem ;-)
direkt am Eingang wurde man von einem großen Plastikelefanten begrüßt |
an Keksen dürfte es hier jedenfalls nicht mangeln! |
das Highlight des Supermarktes: die Pasteleria! reihenweise Torten, und dahinter eine Theke mit kleineren, süßen Backwaren |
pan chileno: chilenisches Brot ist wirklich unglaublich lecker! |
und man kann es in verschiedensten Formen kaufen. |
auch an Toilettenpapier dürfte es nicht mangeln ;-) |
eine ganze Wand voller Wein |
Der Supermarkt hatte sogar ein großes Regal voller internationaler Produkte. Sogar deutsche Kühne-Sataltsoßen gab es dort :-)
und die berühmten dänischen Butter- Cookies gab es dort. |
Feria de verduras y frutas (Obst-
Gemüsemarkt)
An einem Sonntagmorgen haben wir uns auf den Weg zu einer
"feria de verduras y frutas" gemacht. Das ist wie ein riesen großer
Obst- und Gemüsemarkt. Ich hab ja schon mal erwähnt, wie die Obst- und
Gemüseversorgung in Natales aussieht, es gibt nur sehr wenig und das Gemüse
oder Obst hat kaum Geschmack.
Als ich dann die Berge von Tomaten,
Zitronen, Avocados, Wassermelonen, Salaten, Kartoffeln, Orangen, Paprikas,....
sah, lief mir wirklich das Wasser im Mund zusammen. Und teuer ist es auch
nicht, weil das ganze Obst in der Umgebung auf dem "campo", auf dem
Land, wächst. Das Klima hier in dieser Region ist einfach ideal für die
Landwirtschaft.
Gurken, und Zuccini oder "zapallo italiano" ("Italienischer Kürbis"), wie die Chilenen die Zuccini nennen |
Himbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren,.... |
auch frischen Fisch konnt man auf der feria kaufen |
Für mich war das wirklich ein tolles
Erlebnis, ich habe in einem Urlaub noch nie soviel Obst und Gemüse gegessen,
und es auch noch nie so zu schätzen gewusst.
Kino & Happyland
Einen anderen Tag habe ich mich mit
Jossefa Ignacia und deren Freunden im Zentrum in der Mall getroffen. Dort sind
wir zuerst ins Kino gegangen und haben "Actividad Paranormal 5"
(Paranormal Activity) geguckt. Die Kinos sind genauso wie in Deutschland, nur
günstiger (der Eintritt hat umgerechnet ca. 1,75€ gekostet, weil Kinotag war)
und es gibt keine Sitzplatzeinteilung, man konnte sich also hinsetzten, wohin
man wollte. Nach dem Film sind wir dann noch ins "Happyland"
gegangen.
Da gibt es viele verschiedene Maschinen
mit denen man für ein bisschen Geld zusammen spielen kann, z.B. tanzen,
Basketball oder man muss Fliegen auf einem Bildschirm mit Bällen abwerfen. Das
war echt ganz lustig.
Danach waren wir dann noch Pommes essen.
Dort habe ich dann auch Werbung für eine ganz spezielle Pizza gefunden. Keine
Ahnung, ob es die auch in Deutschland gibt:
Ach ja, und diese Uhren habe ich übrigens auch noch in der Mall entdeckt:
Blick in die Mall |
Nico wollte unbedingt die schlimmsten Schimpfwörter auf Deutsch wissen. Versteht ja hier auch keiner außer mir ;-) und er wollte "Ich liebe Dich" lernen (es klingt aber eher wie "Isch libbedibbedisch"). Das kam dabei heraus. Ich hoffe, ihr könnt euch das Video angucken.