Lo siento! Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, ich weiß, mein nächster Artikel ist längst fällig! Ich habe im Dezember neben Weihnachten echt viel erlebt und deshalb hier die Zusammenfassung:
Freitag, 20.Dezember 2013
An diesem Tag sind Francisca, Rodrigo, Jossefa und Marko aus Talca angekommen. Talca ist eine Großstadt im Zentrum Chiles und liegt nur 3 Stunden südlich von der Hauptstadt Santiago entfernt. Die vier sind drei Tage lang mit dem Auto zu uns nach Puerto Natales gefahren, um zwei Wochen zu bleiben und um mit uns zusammen Weihnachten und Neujahr zu feiern. Meine Gasteltern kennen Rodrigo und Francsica aus ihrer Studienzeit in Talca und Jossefa (17 Jahre) und Markito (10 Jahre) sind ihre Neffen. Jossefa hat in dieser Zeit in meinem Zimmer geschlafen und wir haben uns sehr gut verstanden.
von links nach rechts: Francisca, Rodrigo, Jossefa und Marko |
Samstag, 21. Dezember 2013
Heute sollte ein sehr großes Ereignis stattfinden: die Hochzeit (matrimonio) unserer Nachbarn.
Ich war wirklich aufgeregt gewesen und gespannt, wie die Chilenen das feiern würden.
Da ich ja Messdienerin bin, habe ich in Deutschland auch schon bei einigen kirchlichen Trauungen mitgedient. Der erste Unterschied in Chile liegt darin, dass die Trauung abends und nicht nachmittags stattfindet. Allerdings war sie enttäuschend langweilig und überhaupt nicht feierlich. Der Pfarrer hat die ganze Zeit in einer langsamen und monotonen Stimme seine Reden runtergeleiert und das Brautpaar überhaupt nicht persönlich angesprochen. Gesungen wurde auch nicht. Nur ein Lied wurde beim Ein- und Auszug aus der Kirche gespielt.
Gustavo hat mir hinterher erklärt, dass eine Hochzeit so eigentlich auch nicht üblich ist in Chile. Normalerweise, meinte er, macht der Pfarrer ein paar Scherze und erzählt Geschichten über das Brautpaar.
Nach der Kirche sind dann alle Gäste in ihren Autos in einer langen Schlange hinter dem Brautpaar hergefahren.Es wurde laut gehupt und gejubelt und wir haben eine Runde durch die Stadt gedreht. Gefeiert haben wir in einem großen Saal, der feierlich geschmückt war mit weißen und lilafarbenen Luftballons, die Wände waren mit weißen Tüchern verhüllt, es gab verschiedene Lichteffekte und eine Band hatte sich an der einen Seite des Saals postiert. Die Tische für die Gäste waren in "U-Form" aufgebaut. In der Mitte stand der Tisch des Brautpaares und gleich daneben ein Tisch mit den vielen Hochzeitstorten. Die Torten hat übrigens ALLE meine Gastoma gemacht. Sie ist berühmt dafür, leckere und vor allem wunderschöne Torten zu machen und sie hat mir versprochen, mir beizubringen, wie man die Torten so toll verziert.
Ich war wirklich aufgeregt gewesen und gespannt, wie die Chilenen das feiern würden.
von links nach rechts: Gustavo, Vanessa, das Brautpaar, Angelica, ich, Bernada und Pablo |
Da ich ja Messdienerin bin, habe ich in Deutschland auch schon bei einigen kirchlichen Trauungen mitgedient. Der erste Unterschied in Chile liegt darin, dass die Trauung abends und nicht nachmittags stattfindet. Allerdings war sie enttäuschend langweilig und überhaupt nicht feierlich. Der Pfarrer hat die ganze Zeit in einer langsamen und monotonen Stimme seine Reden runtergeleiert und das Brautpaar überhaupt nicht persönlich angesprochen. Gesungen wurde auch nicht. Nur ein Lied wurde beim Ein- und Auszug aus der Kirche gespielt.
der Pfarrer am Altar |
Gustavo hat mir hinterher erklärt, dass eine Hochzeit so eigentlich auch nicht üblich ist in Chile. Normalerweise, meinte er, macht der Pfarrer ein paar Scherze und erzählt Geschichten über das Brautpaar.
Nach der Kirche sind dann alle Gäste in ihren Autos in einer langen Schlange hinter dem Brautpaar hergefahren.Es wurde laut gehupt und gejubelt und wir haben eine Runde durch die Stadt gedreht. Gefeiert haben wir in einem großen Saal, der feierlich geschmückt war mit weißen und lilafarbenen Luftballons, die Wände waren mit weißen Tüchern verhüllt, es gab verschiedene Lichteffekte und eine Band hatte sich an der einen Seite des Saals postiert. Die Tische für die Gäste waren in "U-Form" aufgebaut. In der Mitte stand der Tisch des Brautpaares und gleich daneben ein Tisch mit den vielen Hochzeitstorten. Die Torten hat übrigens ALLE meine Gastoma gemacht. Sie ist berühmt dafür, leckere und vor allem wunderschöne Torten zu machen und sie hat mir versprochen, mir beizubringen, wie man die Torten so toll verziert.
Jossefa und ich |
, als der Bräutigam seiner Braut einen Nylon-Strumpf mit dem Mund vom Bein ziehen musste. Ich habe keine Ahnung, ob man das in Deutschland auch macht oder es eine chilenische Tradition ist.
Ich habe auch ein Video davon, allerdings weigert sich mein Laptop das in den Blog zu laden. Ich probier es später aber noch mal!
Um 3h morgen sind wir dann nach Hause gefahren, doch die Hochzeit war natürlich noch nicht zu Ende. Ich habe keine Ahnung, wie lange sie genau ging. Vanessa hat mir erzählt, dass ihre Hochzeit bis 7h morgens gefeiert wurde!
Weihnachten
Heute ist der 24. Dezember und somit....WEIHNACHTEN!!! Aber ich war überhaupt nicht in der Stimmung dazu. Obwohl unser Haus seit dem 1. Dezember mit (teils kitschiger) Weihnachtsdekoration geschmückt ist. Wir hatten zum Beispiel einen Plastikweihnachtsmann im Wohnzimmer von der Decke hängen und wenn man in die Hände geklatscht hat, hat der angefangen, Jingle Bells zu singen und sich auf und ab bewegt - mit Überschlag! Einen Weihnachtsbaum hatten wir auch, allerdings einen künstlichen, da Bäumefällen in Chile verboten ist.unser Weihnachtsbaum mit Geschenken |
...und hier folgen ein paar Weihnachtsbäume der besonderen Art, die ich in Chile und Argentinien entdeckt habe:
Der Baum meiner Freundin Camila |
Ein Weihnachtsbaum mit Kuscheltieren statt Weihnachtskugeln. In einem Souvenirshop in Puerto Natales |
Auch pinkfarbene Weihnachtsbäume konnte man in den Geschäften kaufen! |
der Weihnachtsbaum in einem Hotel in Caleta Olivia, Argentinien. |
ein Weihnachtsmann in Puerto Natales (an diesem Tag war es außerdem zum 1. Mal auch so warm, dass ich ohne Jacke rumlaufen konnte) |
Der Zug als Weihnachtsschlitten umdekoriert. Puerto Natales |
Ein patagonischer Weihnachtsschlitten: Statt Rentieren Nandus und statt dem Weihnachtsmann das Milodon. Gesehen in einem Souvenirshop in Puerto Natales |
Der 24. Dezember lief dann erst einmal wie jeder normale andere Tag auch ab. Bis zum Nachmittag kam überhaupt kein Weihnachsstress auf. Meine Gastoma hatte noch nicht einmal mit Kochen angefangen, es war gar nichts. Nur die Geschenke häuften sich immer weiter unter dem Tannenbaum. Am Nachmittag bin ich mit Vanessa dann Geschenke an Freunde und Verwandte ausliefern gegangen. In Chile werden ALLE Geschenke unter dem Weihnachtsbaum gesammelt und kommt zufällig dann die Tante oder der Nachbar vorbei um selbst ein Geschenk abzugeben, wird so lange in dem Geschenkeberg gesucht, bis man sein Geschenk gefunden hat und ihm übergeben kann..
Meine Geschenke für Gastfamilie, Verwandte und Freunde. |
asado |
Nach dem Essen habe ich dann ein paar Weihnachtslieder mit der Querflöte gespielt und das fanden alle super. Allerdings war ich überrascht, das kaum jemand die Texte von "Jingle Bells" oder "Rudolph the red nosed reindeer", noch nicht einmal den kompletten Text von "Feliz Navidad" kannte. Bernada, Pablos Freundin, hat ihre Familie per skype in Kolumbien angerufen und so hatten wir ein chilenisch-kolumbianisch-deutsches Weihnachten. Wir haben bis Mitternacht mit dem Geschenkeöffnen gewartet, denn um Mitternacht fängt Weihnachten in Chile erst richtig an. Denn um Mitternacht, so glauben die Chilenen, ist Jesus geboren. Da wir 12 Personen waren und einen riesigen Berg mit Geschenken unter dem Tannenbaum stehen hatten, haben wir knapp 1,5 Stunden mit Geschenkeauspacken gebraucht. Ich habe ein Glätteisen, Ohrringe, eine Tasche, eine Kette, Armbänder und Kuscheltiere bekommen. In Chile, so wurde mir auch von meiner Gastfamilie erklärt, kommt es nicht auf den Wert des Geschenkes an, sondern darauf, dass es mit Liebe und von Herzen geschenkt wird.
von links nach rechts: Josefa, Marko, Jossefa, Bernada |
Tito, Rodrigo, Gustavo |
Josefa mit ihrem größten Geschenk: ein pinkfarbenes Fahrrad |
Entstehung der Höhle des Milodons |
Bernada, Jossefa, Marko |
Jossefa, Marko |
Gruppenfoto |
Jossefa und ich mit dem Milodon |
Jossefa, Marko und die kleine Josefa |
Neben der Höhle waren ein paar Nachbauten von Urzeittieren aufgebaut, die hier in Patagonien vor Millionen Jahren neben dem Milodon auch gelebt haben:
Ich bin mit meiner Gastfamilie auch nicht in die Kirche gegangen, da meine Gastfamilie vor Jahren aus der Kirche ausgetreten ist. Früher waren Angelica und auch Vanessa wohl sehr engagiert in der katholischen Kirche, doch aufgrund von sich immer häufender Korruption und Missbrauchsfällen sind sie demonstrativ ausgetreten. Angelica hat mir erklärt, dass sie wohl an Gott und Jesus glaubt, die katholische Kirche in Chile aber nicht weiter unterstützen will.
Alles in allem war ich eigentlich etwas enttäuscht von diesem Weihnachtsfest. Ich hatte es mir, besonders hier in Südamerika, feierlicher und traditioneller vorgestellt. Trotzdem war es eine einmalige Erfahrung, die mir, denke ich, immer in Erinnerung bleiben wird.
Am 26. Dezember sind wir dann früh morgens nach Argentinien, genauer gesagt nach El Calafate zum Moreno-Gletscher aufgebrochen. Dort war ich zwar schon einmal, doch Bernada und die Freunde aus Talca kannten das noch nicht.
Nach ca. 5 Stunden Autofahrt kamen wir in dem Touristenstädtchen "El Calafate" an und sind dort erst mal was essen gegangen. Essen in Argentinien ist zum Glück viel günstiger als in Chile, zum Beispiel kostet ein argentinisches Rindersteak mit Pommes umgerechnet um die 10-15€. Und meistens sind die Portionen riesig!
Danach ging es dann noch mal weiter in den 80 km entfernten Nationalpark.
Der Wind Patagoniens... ....zerstört wirklich jede Frisur ;-) |
Mittagessen in einem Restaurant unterwegs |
Durch die Glasscheibe kann man einem "cordero" (Schaf) beim Grillen zusehen. Die typische Art in Chile und Argentinien ein asado vorzubereiten |
Jossefa und ich am Eingang des "Parque Nacional Los Glaciares" |
Gruppenfoto am Eingang des Nationalparks |
"Tia Fran" |
Pablo.... |
Bernada |
Der "schwarze Dreck" sind Mineralablagerungen, wurde uns erklärt |
Am Abend sind wir dann wieder zurück nach Natales gefahren und kamen dort gegen Mitternacht an. Ein schöner Ausflug, mit doppelt so viel Autofahrt, als eigentlichen Aufenthalt am Perito-Moreno-Gletscher oder Calafate.
Der Artikel über Silvester und Neujahr folgt bald! Ich befinde mich gerade im Urlaub mit meiner Gastfamilie, genauer gesagt in Talca, aber da werde ich auch noch ausführlich von berichten. Ich weiß, ich schreibe nicht immer regelmäßig. Ich verspreche, jetzt aber häufiger reinzuschreiben!
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